
Bei unseren „Tischgesprächen“ am 19.02.25 sprachen wir über Desinformationen durch Rechtspopulisten. Gerade vor der Wahl ist uns dieses Thema besonders wichtig.
Denn in den Medien und in der Politik ist das Thema Nr. 1: Migration. Wir erleben das Thema in unserem Umfeld anders und wir wissen auch, dass es eindeutige Belege dafür gibt, dass dieses Bild, das die Angst vor „Fremden“ schürt, nicht ganz der Wahrheit entspricht.
Laut einer Statistik von Katapult wird darauf verwiesen, dass in den Medien zu 80% über Straftaten berichtet wird, die durch ausländische Menschen begangen und nur 20% über Straftaten, die von deutschen Menschen begangen werden. Beim BKA ist das Verhältnis anders erfasst. Denn tatsächlich werden die Straftaten zu ca. 70% von Deutschen begangen und nur ca. 30% der Straftäter haben einen ausländischem Hintergrund.
Noch stärker verschiebt sich der Diskurs auf Sozialen Netzwerken, wie Tiktok, Instagram und Facebook. Hier ist die AFD häufiger vertreten als alle anderen Parteien. Es ist eine Fülle an Informationen und auch Hass und Hetze, die unzensiert und ungeprüft auf die Nutzer einströmen.
Wir erfahren, dass es häufig mit wenigen Personen beginnt, die Unwahrheiten auf ein Netzwerk stellen und diese sich durch Algorithmen per Zufall exponentiell verbreiten. So entsteht der Eindruck, dass diese Behauptung zum gängigen Meinungsbild der Mehrheit gehört. Durch das Teilen der Behauptung, durch Kommentare oder „Liken“ wird der Artikel weiter gepusht.
Da stellt sich die Frage, was ist da los? Denn nur weil die Masse an Informationen von Rechtspopulisten gestreut werden, sind sie noch lange nicht wahr! Ganz im Gegenteil! Es werden bewusst Unwahrheiten verbreitet, um Hass zu schüren!
Herr Wasserbach bekräftigt uns, indem dass wir uns diesem Thema widmen.
„Die Beste Strategie gegen den Hass, die Hetze und die Desinformationen ist, sich zu vernetzen. Sich mit Menschen austauschen, über die Themen in den Medien sprechen und sich gemeinsam informieren. Es lässt sich prüfen, ob es sich um eine seriöse Quelle handelt. Zumeist sind es lokale Zeitungen, die eine differenziertes Bild darstellen, verschiedene Ansichten und Meinungen beleuchten. Vorsicht ist immer geboten, wenn die Berichterstattung einseitig ist und hellhörig kann man immer werden, wenn einzelne Personen oder Personengruppen stark abgewertet oder wenn auf komplexe Probleme einfache Erklärungen und Lösungen angeboten werden.“
Gemeinsam mit dem Team der Diakonie Haltestelle Friedrichshain-Kreuzberg, den Omas gegen Rechts, Aufstehen gegen Rassismus, der evangelischen Kirche Kreuzberg und das NETTZ – Vernetzungsstelle gegen Hate Speech widmeten wir uns diesem wichtigen Thema und setzen uns für unsere Demokratie ein.
Die "Tischgespräche #AusLiebe Hausgemacht" werden im Rahmen der Kampagne „zusammen streiten“ von Diakonie und Kirche gefördert.
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KathrinStrumpfProjektleitung Diakonie Haltestelle Kreuzberg